Vision Board – Gestalte deine Zukunft

Das Jahr 2021 ist noch ganz jung und auch mich hat mal wieder der Reiz des Neuen gepackt! Was möchte ich dieses Jahr angehen, wo will ich hin?

Ein bekanntes Instrument, um dem auf die Schliche zu kommen, ist das Vision Board, eine Collage aus den eigenen Wünschen und Visionen. Durch das Visualisieren werden sie präsenter und greifbarer und lassen sich so leichter verwirklichen. Einfach gesagt, “Aus den Augen, aus dem Sinn” kann dann nicht mehr passieren! Beim Nestwerk-Treffen im Januar hat uns die Nestwerkerin Caroline Ziegler einen interessanten Einblick in das Thema Vision Board gegeben, den ich hier noch mal in diesem Blogartikel zusammenfassen möchte.

Viele erfolgreiche Persönlichkeiten schwören auf die Kraft von Vision Boards, aber kann das tatsächlich auch mir helfen? Das Wort „Visionen“ schreckt mich erst mal ab. Das mag an zweierlei Dingen liegen. Zum einen ist im Deutschen das Word Vision auch negativ behaftet. Kennt ihr den blöden Spruch “Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.“? Eine Vision wird mit einer naiven Wunschvorstellung, Träumerei, ja sogar einem Hirngespinst gleichgesetzt. Zum anderen sind Visionen etwas ganz Großes! An den Visionär wird eine hohe Erwartung gestellt. Er sieht Dinge schon glasklar vor sich, von denen Andere nicht mal zu träumen gedenken.

Um nun zu klären, ob Thema Vision Board etwas für mich ist und wenn ja, wie ich die Sache konkret angehe, habe ich mir Unterstützung von einer unser Nestwerkerinnen Caroline Ziegler geholt. Sie bietet Vision Board Workshops an, in denen die Teilnehmer lernen, wie man eine Visions-Collage erstellt, die dir dann auch tatsächlich hilft, das zu erreichen, von dem du träumst. Wir haben das Thema dann auch gleich beim Nestwerk-Treffen vom Januar auf die Agenda gesetzt und Caroline hat uns wunderbare Einblicke in die Welt der Vision Boards gegeben.

Caroline, was hat es tatsächlich mit den Visionen auf sich?

Zuerst ist es wichtig zu wissen, wo der Unterschied zwischen Wünschen, Visionen und Zielen liegt. Wünsche sind eher unspezifisch. Es sind z.B. Bedürfnisse, die sich noch nicht konkret zeigen.

Visionen sind spezifischer. Mit einer Vision erlange ich Bewusstsein über meine Wünsche. Je klarer ich meine Vision vor Augen habe, desto höher ist die Wahrscheinlich, dass ich sie erreiche. Um nun auch Verbindlichkeit zu schaffen, brauche ich Ziele. Ziele bringen die Vision auf die Kopfebene. Sie sind klar, strukturiert und konkret.

Für die Erreichung der Ziele ist die Visualisierung der Vision, d.h. das klare Bild für einen Wunsch und das damit verbundene Bedürfnis ein unheimlich kraftvolles Instrument. Sie spiegelt unser inneres Bild, das im emotionalen, also „nicht-kopfigen“ Bereich verankert ist.

Klarer wird das auch noch, wenn man sich die Gründe ansieht, warum wir unsere Ziele oftmals nicht erreichen bzw. die guten Vorsätze über Bord werfen. Sie sind vielfältig, aber resultieren im Grunde genau in einem Dilemma: Wir hatten die Vision nicht klar vor Augen!

  • Oftmals setzen wir uns Ziele, die gar nicht unsere eigenen Ziele sind. Möchte ich wirklich einen Marathon laufen oder setze ich mir dieses Ziel nur, weil es Freunde o.ä. auch tun?
  • Wir machen uns nicht klar, was wir wirklich erreichen wollen? Machen wir die Diät, um wirklich gertenschlank zu werden oder wollen wir eigentlich nur ein paar Kilos verlieren und in erster Linie fitter werden?
  • Wir formulieren die Ziele negativ, also mit „nicht“. Klassisches Beispiel: Ich will endlich nicht mehr rauchen. Im Unterbewusstsein prägt sich das „rauchen“ ein. „Nicht“ wird dort schlecht verstanden 😉 Besser wäre deswegen beispielsweise: Ich will meinem Körper etwas Gutes tun und ab Montag bis mindestens zum Jahresende auf Zigaretten verzichten.

Wie wird es sein, wenn ich das Ziel erreicht habe. Wie werde ich mich fühlen? Der Mensch funktioniert nach dem Belohnungssystem. Wenn das, was wir erreichen wollen ein klar sichtbares Bild unserer größten Wünsche ist, dann steigert das die Motivation erheblich.

Wie gehst du mit dem Problem um, die „kopfige“ Ebene auszuschalten, um nicht nur zu sehen, was dich wirklich antreibt, sondern auch ein klares Bild davon zu bekommen?

Das kann tatsächlich herausfordernd sein. Gerade jetzt, wo wir unter Umständen viel um die Ohren haben, alle zuhause sind, Home Schooling hat uns fest im Griff und es bleibt nur wenig Zeit, in der wir ungestört und entspannt sind. Dazu kommen die vielen negativen Nachrichten, die man Tag für Tag hört. Da kann es echt schwierig sein, von seinen Wünschen zu träumen und Visionen zu entwickeln.

Entspannungsübungen wie beispielsweise eine Meditation können da gut helfen. Für wen das nichts ist, der kann auch einem Spaziergang machen, um den Kopf frei zu bekommen. Am besten funktioniert es, wenn wir uns nicht in einer Alltagssituation befinden. Auch ein Body Scan kann helfen, Zugang zur emotionalen Ebene zu bekommen. Das ist eine Entspannungsübung, bei der die Aufmerksamkeit Schritt für Schritt auf alle Teile des Körpers gelenkt wird. Wir haben den BodyScan ja direkt beim Nestwerk-Treffen gemacht, aber Anleitungen dazu findet man auch im Internet. Eine wunderbare Übung übriges auch, wenn man abends mal nicht einschlafen kann, weil die Gedanken Karussell fahren!

Wenn du dann den Kopf frei hast und Vorstellungen, Bilder, Worte zu Deinen Wünschen vor Augen hast, schreibst du am besten alles auf, was dir in den Sinn gekommen ist. Ganz ohne Wertung und ohne groß darüber nachzudenken. Vielleicht fällt dir auf, dass etwas besonders hervorsticht oder auch immer wieder auftaucht. Daraus kannst du ein Leitwort oder einen Leitspruch ableiten. Wichtig ist, dass es kurz und prägnant ist.

Das mit dem Body Scan beim Nestwerk-Treffen war wirklich erstaunlich! Alle Teilnehmerinnen hatten nach der Übung schon ihr Leitwort für 2021 vor Augen, obwohl wir das alles online ablief.

Habe ich es dann geschafft, meine Gedanken auf meine Wünsche und Vision(en) zu lenken, geht es an die Gestaltung, oder?

Genau! Ich mache das am liebsten physisch, d.h. ich bastele mein Vision Board. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit, dass man das Vision Board digital erstellt. Meine Erfahrung ist aber, dass das Erschaffen mit den Händen Stress abbaut, einen zur Ruhe kommen lässt, ,fokussiert und die Kreativität anregt. Somit würde ich unbedingt empfehlen das Vision Board physisch zu erstellen. Möchte man gerne eine digitale Version, kann man das Vision Board ja abfotografieren oder noch eine digitale Variante erstellen.

Als Inspiration nehme ich gerne Zeitschriften. Beim Durchblättern achte ich auf Bilder und Überschriften, die mich ansprechen. Gut verwendbar sind aber auch eigene Fotos, die man entweder direkt für diesen Zweck macht oder aus dem eignen Fundus nimmt. Auch Zitate, beispielsweise auf Postkarten, eigenen sich prima. Diese kann ich dann um die eigenen Gedanken ergänzen. Natürlich kann man auch das Internet nutzen und bei Google einfach die Begriffe eingeben, für die man Bilder sucht. Besonders geeignet für die Suche ist auch Pinterest.

Um Worte schön zu gestalten kann man sich auch mal am Handlettering probieren. Nicht für alles ist ein Bild nötig. Manchmal passt es auch besser, wenn man einen Satz oder kurzen Text aufschreibt.

Wichtig ist auch, dass nichts in Stein gemeißelt ist. Es ist Dein persönliches und ganz individuelles Vision Board. Es darf leben und sich im Laufe der Zeit verändern, so wie wir das ja auch tun.

Und achte darauf, dass du dein Vision Board gut sichtbar platzierst, dann rufst du dir automatisch immer wieder das gute Gefühl deiner Vision in Erinnerung.

Außerdem kann dir das Vision Board bei Entscheidungen helfen. Im Alltag den Blick auf das Wesentliche nicht zu verlieren und Entscheidungen bewusst danach zu treffen, ist gar nicht so einfach. Aber mit den Vision Board haben wir eine gute Gedankenstütze, v.a dein Leitwort bzw. Leitsatz bringt dich immer wieder schnell „auf Spur“.

Ich hoffe, dass wir euch einen spannenden Einblick in das Thema Vision Board geben konnten!

Solltet ihr Unterstützung bei der Umsetzung eines Vision Boards brauchen oder das lieber in der Gruppe machen, kann ich euch Carolines Workshops wärmstens ans Herz legen. Auch im Nestwerk bieten wir einen solchen Workshop an. Der Nächste ist im Juni geplant. Mehr Infos findet ihr hier.

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